Ursprünglich stand an der Stelle des Schlosses eine Burg aus dem

13. Jahrhundert, von der im Gartengeschoß Gewölbe und eine romani-

sche Säule erhalten sind und an die noch heute die Adresse "Burghof" erinnert. Die Zeit nach dem 30-jährigen Krieg war geprägt von einer

regen Bautätigkeit. Burgen oder deren Reste wichen bequemeren und repräsentativen Schlössern nach französischem Vorbild. 1766 ließ Kon-

stantin von Gruben in Gelsdorf sie symmtrische Anlage aus Herren-

haus und Vorburg mit Gesindehaus, Ställen und Remisen errichten.

Mit seinen schlichten Backsteinfassaden und Natursteindekor und der konsequenten Geometrie ist Schloß Gelsdorf ein besonderes typisches Beispiel spätbarocker Baukunst.

Die Enkelinnen von Grubens verpfändeten 1820 das Anwesen. Freiherr

von Geyr erwarb sie bei einer Zwangsversteigerung. 1840 wurde das Grundstück parzelliert. Das Herrenhaus teilte sich die Gemeinde und die

Kirche als Schule und als Pfarrhaus, die Vorburg wurde landwirtschaft-

lich genutzt. Nach längerem Leerstand wurde das Herrenhaus in den

70er Jahren von einem Privatmann gekauft. Am 19.7.1979 brannte es

auf ungeklärte Weise völlig aus.

Die Ruine wechselte den Besitzer. 1982-1993 wurde die gesamte

Anlage in Abschnitten restauriert bzw. wieder aufgebaut und der parkar-

tige Garten angelegt, Herrenhaus und Vorburg sind heute in verschieden

große Wohneinheiten unterteilt. Insbesondere die kleinen Bewohner

genießen dort das Leben in der Natur.